Verwachsung

[529] Verwachsung, 1) naturgemäße Vereinigung vorher getrennter Theile durch das fortschreitende Wachsthum, s.u. Symphyse; 2) krankhafte Verbindung ursprünglich getrennter Theile zumeist durch Entzündungsproducte; 3) so v. w. Atresie. So können fast sämmtliche Organe verwachsen. V. der Augenlider, so v. w. Ankyloblepharon u. Symblepharon. V. der Brusteingeweide (Dyspnoea adhaesiva), in Folge von Brustfellentzündung, zuweilen mit Schmerzen der betreffenden Stelle (Pleurodynia adhaesiva) od. in Folge von Herzbeutelentzündung. V. der Finger u. Zehen unter sich, angeboren od. erworben, bes. nach Verbrennungen; die angeborene V. ist bedingt durch Haut-, Fleisch- od. Knochenverschmelzung. V. der Regenbogenhaut (Synechia), der vorderen Fläche mit der Hornhaut (S. anterior), od. an der Hinteren Fläche (S. posterior). V. der Knochen, s. Ankylosis. V. der Pupille, so v. w. Synizesis. V. der Scheide (Colpostegnosis), s. Scheidenverwachsung unter Scheide. V. der Thränendrüsengänge, s. Thränendrüsenkrankheiten. V. der Zunge, angeboren, in zu kurzem Zungenbändchen bestehend, muß durch Einschneiden des letzteren (Zunge lösen) beseitigt werden. V. des Afters, s. Afterverschließung. V. des Muttermundes, s.u. Atresie. V. des Zahnfleisches mit den Wangen, meist in Folge von Entzündungen der Mundschleimhaut.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 529.
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