Bergh

[227] Bergh, van den, J. G., geboren 1824 zu Maastricht, wo er im damaligen Athenäum ausgebildet wurde. Seine Laufbahn als Ingenieur begann B. 1842 bei den von der Regierung angeordneten Aufnahmen für eine Eisenbahn von Aachen nach Maastricht. Als im Jahr 1846 die Konzession zu dieser Eisenbahn erteilt wurde, war B. anfänglich beim Bau der Linie von Aachen nach Maastricht und jener von Maastricht nach Hasselt tätig. Die Ausführung der Maasbrücke bei Maastricht, eine der ersten großen Eisenbahnbrücken in den Niederlanden, war B. zugewiesen.

Nach Eröffnung dieser Bahn am 1. Oktober 1856 wurde B. Stadtbaumeister in Maastricht. 1861 trat er zum Bau der Staatseisenbahnen über und wirkte als stellvertretender Oberingenieur der Strecke von Tilburg nach Breda. 1863 wurde B. als Oberingenieur mit der Vollendung der Strecke von Maastricht nach Breda betraut.

1868 baute B. die größte niederländische Eisenbahnbrücke über den Hollandsch Diep bei Moerdijk, dann die Staatsbahnstrecken von Arnheim nach Nimwegen, von Venlo nach Nimwegen, von Herzogenbusch nach Zwaluwe und von Amersfoort nach Kesteren. Die erstgenannten waren unter seiner Leitung vollendet, als er 1883 zum Minister für Wasserbau, Handel und Industrie ernannt wurde.

Außer der Brücke über den Hollandsch Diep baute oder vollendete B. mehrere der wichtigsten Eisenbahnbrücken in den Niederlanden, so die Brücke über die Waal bei Nimwegen, über den Rhein bei Arnheim, über die Maas bei Mook, über den Rhein bei Rheenen.

Als Minister förderte B. insbesondere den Bau von Neben- und Kleinbahnen, wovon ein ausgedehntes Netz in den Niederlanden zur Ausführung kam.

Quelle:
Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 2. Berlin, Wien 1912, S. 227.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: