Mauritius

[256] Mauritius. Die Insel Mauritius (Französ. Isle de France) im Indischen Ozean, 880 km östlich Madagaskar, 130 km nordöstlich Réunion gelegen, seit 1815 britisch, 1847 km2 umfassend mit rd. 371.000 Einwohnern, hat in den Jahren 1862–1865 eine vollspurige Staatsbahn von der Hauptstadt Port Louis (54.000 Einwohner) an der Nordwestküste nach Norden und durch das Innere nach Mahébourg im Südosten, zusammen 148 km erhalten (Betriebseröffnung 1864). Später wurden noch mehrere Stichbahnen teils voll-, teils schmalspurig (76 cm = 2' 6'' Spurweite) angelegt, so daß das Bahnnetz jetzt 194 km vollspurige, 16 km schmalspurige Bahnen umfaßt, d. s. 210 km oder 11∙35 km auf 100 km2; damit ist M. unter allen afrikanischen Kolonien das mit Bahnen im Verhältnis zur Fläche am besten ausgestattete Schutzgebiet. Anlagekapital der vollspurigen Bahnen 31. Dezember 1911 30,583.168 Rupien (= rd. 41∙5 Mill. M. oder 214.000 M/km). Die Bahnen, die hauptsächlich der Beförderung von Zuckerrohr[256] aus dem Innern zur Küste dienen, werden von der Kolonie verwaltet und zeigen eine befriedigende Rente. Das Vollspurnetz umfaßt folgende Strecken:

1. Im Norden von Port Louis nach Grand River im Osten, 50 km, mit der Zweigbahn Terre Rouge-Montagee, 5∙6 km; 2. die Mittellandbahn Port Louis-Mahébourg, 57∙9 km; 3. die Moka Flaglinie Rose Hill-Rivière Sèche, 43∙5 km; 4. die Savannenlinie Rose Belle-Souillac im Süden, 17∙7 km; 5. die Zweigbahn Richelieu-Tamarin, 20∙9 km, sog. Blackriverlinie. Ferner ist die schmalspurige Rivière-Kanaka-Government Forest Railway oder Bois Chéri-Bahn, eine Waldbahn im Südosten der Insel, von Rivière du Poste nach Mexiko zu nennen.


Mauritius

Baltzer.

Quelle:
Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 7. Berlin, Wien 1915, S. 256-257.
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