Buchner, Carl Christian

[119] Buchner, Carl, Christian. Um 1818 gründete Dr. Lorenz Buchner eine Sortimentsbuchhandlung nebst Leihbibliothek in Bayreuth, die 1840 sein Sohn Carl Christian Buchner (geb. 1817, gest. 1886) übernahm. Im September 1850 gründete der letztere eine Filiale in Bamberg, siedelte aber bald, auch mit seinem Verlag, der sich inzwischen schon zu Bedeutung emporgeschwungen hatte, ganz nach Bamberg über.

Von seinen ersten Verlagswerken verdienen genannt zu werden »Graf zu Münsters Beiträge zur Petrefaktenkunde« (1840 ff.), sowie Brommes Hand- und Nachschlagebuch für Auswanderer nach Nordamerika. Einen glücklichen Griff that er mit dem Verlag der lateinischen und griechischen Schulbücher von W. Bauer und L. Englmann, sie wurden bald und sind noch heute nicht nur im engeren Bayern, sondern auf manchen höheren Lehranstalten Deutschlands ständig eingeführt. Auch eine größerere Bedeutung, namentlich für Bayern, gewann sein juridischer Verlag: Sammlung bayerischer und deutscher Gesetze; Stadelmann, bayerische Verwaltung; Stokar von Neuforn-Hocks Finanzverwaltung u. a.

Unter seinen beiden Söhnen Fritz Buchner (geb. 1856) und Max Buchner (geb. 1866) wurde der Verlag namentlich auf dem Gebiet der Kultur- und Kunstgeschichte ausgebaut. Hier sind zu erwähnen »Jahrbuch für Münchener Geschichte« (1. Jahrgang 1887), des Vorstehers der Bamberger Kgl. Bibliothek, Dr. Fr. Leitschuhs Publikationen »Aus den Schätzen der Kgl. Bibliothek zu B.« und dessen »Führer durch die Kgl. Bibliothek«. Unter der Leitung von von Reinhardstöttner und Trautmann riefen sie die prachtvoll ausgestattete »Bayerische Bibliothek« (28 Bände) ins Leben und verlegten das vielbekannte G. Casatische Reisewerk über Afrika.

1890 traten die Brüder das Sortiment an ihren Mitarbeiter Gustav Duckstein ab, der es seither unter der Firma Buchnersche Sortimentsbuchhandlung fortführt, – der Verlag firmierte von nun ab C. C. Buchners Verlag. Das Geschäft wurde – Max Buchner war bereits 1891 ausgetreten – von Fritz Buchner im Jahre 1893 an Rudolf Koch (geb. 2. April 1844) verkauft.

Quellen: Vergl. Russels Gesamtverlagskatalog, Börsenblattnotizen 1886 etc.

Quelle:
Rudolf Schmidt: Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker. Band 1. Berlin/Eberswalde 1902, S. 119.
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