Allerheiligen

1. Allerheiligen bringt einen gewissen Sommer (oder: bringt den Nachsommer).Blum, 292.


2. Allerhilgen, sit de Winter up de Tilgen (Zweigen).


3. Allerhillgen stigt de Winter upp de Willgen (Weidenbäume). (Oldenburg.) – Frommann, II, 389.


4. Am Allerheiligen säe Weizen und sammle Disteln. (Span.)


5. Nach der Allerheiligen Mess' sind wir des Winters gewess; wenn er dann nicht kommen mag, dauert's bis Martinitag. (Eifel.)


[45] 6. Zwischen Allerheiligen und Christtag es nicht viel regnen und winden mag.


*7. Er ist Allerheiligen.


*8. Ich bin nicht Allerheiligen Knecht.


[46]

zu6.

Frz.: Entre la Toussaint et Noël ne peux trop pleuvoir ne venter. (Leroux, I, 85.)


9. Allerheil'ge Mäss, da' sei mer des Wönters gewess; wann er dann nôch nödd mag, da' kimd en off Meerdes dâg.1 (Trier.) – Laven, 174, 3; Firmenich, III, 545, 3.

1) St. Martinstag, 11. November.


10. Allerheiligen bringt Sommer für alte Weiber, der ist des Sommers vertreiber.Baierischer Hauskalender.


11. Allerhilligen Dag Fressland wol beklagen mag.

Wenn die Heiligen irgendwo ihre Schutzaufgaben nicht erfüllt haben, so ist es in Nordfriesland gewesen; denn für dieses ist der 1. November wiederholentlich ein wahrer Unheilstag gewesen, besonders aber der des Jahres 1570, der Veranlassung zu obigem Sprichwort gegeben hat, an dem gegen 400,000 Menschen ihr Leben eingebüsst haben sollen, und viele Ortschaften völlig verschlungen worden sind. (Vgl. Weigelt, Nordfriesische Inseln, Hamburg 1873, S. 158 fg.)


12. Allerheiligen klar und helle, sitzt der Winter auf der Schwelle.Payne, 35.


13. Allerheiligen Reif macht zu Weihnacht alles starr und steif.Baierischer Hauskalender.


14. Allerheiligen trägt eigen den Winter zu allen Zweigen.Egerbote 1871.


15. Bringt Allerheiligen Winter, so bringt Martini (11. November) Sommer.Boebel, 64.


16. De Allerhillgen Summer du'ert drai Stunnen, drai Dage oadder drai Wiäken. (Gesch. Mark.) – Woeste, 61, 65.


17. Kommt vor Allerheiligen Frost, so kommt ein weisser Winter zur Post.Boebel, 65.


18. Wenn um Allerheiligen ein gehauener Eichenspan nass ist, so gibt's einen kalten, wenn er trocken, einen milden Winter. (Luzern.)


*19. Es ist noch nicht Allerheiligen Abend.Sailer, 209.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
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