Hobel

1. Man muss dem Hobel nicht zu viel Eisen geben.Simrock, 4784; Braun, I, 1404.

Die Arbeit wird sonst zu grob.


[687] 2. Man muss seinen Hobel nicht mit Gold einfassen, man kann ihn sonst nicht mehr zum Hobeln brauchen.


3. Was unter den Hobel kommt, muss Späne lassen.Sprichwörtergarten, 431.

Man soll sich hüten, sich in den Mund der Schwätzer, Zungendrescher und Verleumder zu bringen.


4. Wer den Hobel pflegt, den pflegt der Hobel.

Wer seinen Beruf in Ehren hält, den wird er wieder in Ehren halten.


*5. Blas mir den Hobel aus. (S. Bohrspan und Ellenbogen 6.) – Allerlei (Bunzlau 1797), 894; Eiselein, 310; Braun, I, 1403; für Tirol: Schöpf, 268; für die Pfalz: Klein, I, 198.

Die Redensart ist von Tischlern und verwandten Holzarbeitern entlehnt, die durch Ausblasen den Hobel reinigen. In der Schweiz: Du chast mer chô de Hobel gen' usblosa. (Tobler, 269.) In Steiermark: Er kann m'r 'n Hob'l ausbloasen. Verhüllender Ausdruck für das, was Götz von Berlichingen dem Herold an den Executionscommandanten zu entrichten aufgibt. Peter (I, 447) führt für denselben Gedanken aus Oesterreichisch-Schlesien folgende Redensarten an: Femfan, doass em säxe Fai'rôw 'dis. Dänka wi Goldschmids Jonge. Zur Kerm's kumma. Sich schîn maches hässe.


*6. Dem Hobel zu viel Eisen geben.Eiselen, 313; Körte, 2881.

Dann macht er zu grosse Späne; eine Sache rauh behandeln.


*7. Einer den Hobel machen. (Nürtingen.)


*8. Er hat den Hobel im Kopf. (Nürtingen.)

Ist närrisch, wie nach dem Volksglauben die meisten Tischler.


*9. Er kommt unter den Hobel.

Verliert durch leichtsinniges oder verkehrtes Verfahren sein Vermögen und geräth in Armuth oder Unglück.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870, Sp. 687-688.
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