Pfalz

1. Fröhlich Pfalz, Gott erhalt's.


2. Golden Palz, Gott erhalt's!

Ein Spruch, mit dem der Pfälzer mit Selbstgefühl und Stolz auf seine liebe Heimat, den lieblichen und reichgesegneten Strich deutschen Landes, hinblickt. (Vgl. Die Pfalz und die Pfälzer in der Europa, Leipzig 1867, Nr. 20.) Ueber die Entstehung des Namens haben die Pfälzer folgende Sage. Danach bildete das Land einst einen grossen See. Als dieser sich verlaufen und das Licht der Sonne aus dem entwässerten Boden einen reizenden Garten geschaffen hatte, in dem die Menschen sich umhertummelten, überkam eines Tags unserm Heiland die Lust, die schöne Pfalz zu durchwandern, um sich hier eine Hütte zu bauen. Das merkte der Teufel. Plötzlich brach er aus seinen Bergen hervor, nahm unsern Herrn bei der Hand, führte ihn auf die Felsenhöhe des Bergs, wo heute das Hambacher Schloss steht, zeigte ihm das wunderherrliche Land und sprach: »Siehe, das alles will ich dir geben, so du niederfällst und mich anbetest.« Aber erzürnt rief ihm der Heiland entgegen: »Be halt's!« Ergrimmt und beschämt floh der Versucher in die Hölle zurück, d.h. nach andern pfälzischen Begriffen in den Westrich. Der Name »Behalts« = Palz ist aber seitdem dem Lande verblieben. (Vgl. Europa, 1867, Nr. 20; und den Artikel: Fröhlich Pfalz – Gott erhalt's im Salon, Leipzig, VIII, 117-122.)


3. Hätte die Pfalz Wiesen und Holz, so wäre sie aller Länder Stolz.Simrock, 12380.

Altes Sprichwort zum Ruhm der Rheinpfalz, die da hat »goldene Saaten in den Thälern, auf den Bergen edeln Wein«.


*4. De Pfals verrothen.Lohrengel, II, 115.

Die Pfalz verrathen.


[Zusätze und Ergänzungen]

5. Die Pfalz ist nicht zu verderben.

»Haben die Alten gesagt, und hat sich schon oft bestättigt.« (Thelemann, Erzählungen aus der Pfalz, 32.)


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873.
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