Nil

1. Je grösser der Nil, desto mehr Schlamm lässt er zurück.

In Bezug auf die einen grossen Theil Aegyptens befruchtenden jährlichen Ueberschwemmungen dieses grossen afrikanischen Stroms, der auch in den Sprichwörtern seines Landes eine angemessene Rolle spielt. Die Aegypter sagen: Was du in den Nil schreibst, von dem verlange nicht, dass man es in der Wüste lese. – Wenn der Nil einmal die Ebene erreicht hat, sieht man ihn nie wieder durch die Berge fliessen. – Wenn du den Nil in ein silbern Becken leitest, wird er sogleich zum Milchstrome werden. – Wenn du durch die Furt des Nil waten musst, so thu' es bei Tage. In Abyssinien heisst es: Weil der Nil in Dongola das Haupt zu stolz erhob, beugt ihm Allah die Knie in Assuan. – Wenn der Nil erst in Kahira ist, dann würde es keiner Dombea mehr gelingen, ihn zu fesseln. – Wenn einer im Nil ertrinken will, so ziehe ihn erst heraus, dann frage, wie er hineinfiel. Wenn die Araber jemand als ein Glückskind bezeichnen wollen, so bedienen sie sich der Redensart: Wenn man ihn in den Nil würfe, er käme wie der heraus und mit einem Fisch im Munde.


2. Muss man den Nil verdammen, wenn man auf die Krokodile schilt?

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 1033.
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