Schlosser

1. Bei Schlossern und Schmieden gibts stäts viel Stählens.Fischart, Prakt.


2. Der Schlosser führe die Feil' und der Metzger sein Beil.Parömiakon, 436.


3. Der Schlosser sündigt und der Schmied wird gehängt, wie in Polen. (S. Schlimm 10.)

Poln.: Sprawiedliwość jak w Osieku: ślusarz zawinit, kowala powieszono. (Lipiński, 264.)


*4. Bei dem Schlosser ein hölzerner Bratspiess.


*5. Schlossers Hund liegt vor. (Grünberg.)

Wenn man die Geldmittel zur Ausführung einer Sache nicht erhalten kann. »Schlossers starke Hunde«-Schlösser und Riegel. (Grimmelshausen, Vogelnest, I.)


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6 Schlosser und Tischler haben die besten Herzen unter den Handwerkern.

Denn wenn die Schusterjungen ihren Draht ziehen, dann sagt der: Käsebrot mag ich nicht, Meister, gib mir eine Wurst. – Der Schneider fährt begierig fort: Hätt' ich's, hätt' ich's. – Dann kommt der gutmüthige Schlosser mit der Feile: Gönnt's ihm doch, gönnt's ihm doch! – Freund Tischler schiebt es ihm zu mit dem Hobel: Da hast es, da hast es. – Der Leinweber aber klagt beständig: Der liebe Gott will uns alle ernähren, aber knapp, knapp. Und endlich der Windmüller denkt nur ans Essen; wenn seine Mühle angeht, so beginnt sie: Backt Waffelkuchen, backt Waffelkuchen; wenn sie dann im Zuge ist, sagt sie: Zum Essen, zum Essen.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 4. Leipzig 1876.
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