Bande, die

[711] Die Bande, plur. die -n, 1. Die Seite, der Rand; doch nur in einigen Fällen. Bey den Seefahrern wird so wohl die Seite des Schiffes, als auch die Breite eines festen Landes die Bande genannt. Besonders der erhabene Rand, welcher um ein Billiard herum gehet. Die Bande halten, im Billiard-Spiele, den Leib mit der Bande parallel halten. Auf den Galeeren wird auch der Gang an dem Borte längs der Ruderbänke mit diesem Nahmen belegt.

2. Ein langer und breiter Streifen, besonders in den seidenen und andern gestreiften Zeugen. Daher Bandenfäden, Bandenschäfte und Bandentritte, an den Stühlen der Seidenweber, wodurch diese Banden gebildet werden. Eine Bande Tapeten, ein Stück Zeug oder Papier, von der Höhe des Zimmers, es damit auszuschlagen.

3. Mehrere zu einerley Endzweck verbundene Personen. Eine Bande Schauspieler, Musikanten. Indessen wird es hier am häufigsten im verächtlichen Verstande gebraucht: eine Bande Diebe, Räuber, Landstreicher u.s.f. Daher die Schauspieler lieber das Französische Wort Trouppe, oder Gesellschaft, gebrauchen.

Anm. Es ist in allen Bedeutungen zunächst aus dem Franz. Bande entlehnet, obgleich dieses wieder von dem Deutschen Band und binden abstammet. In der letzten Bedeutung kommt in den mittlern Zeiten der Band mehrmahls vor: Sit ich struthe in dinen bant, seit ich unter deiner Schaar streite, Schenk Ulrich von Winterstetten; und im Österreichischen ist ein Bandel noch jetzt eine Herde.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 711.
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