Bär (2), der

[727] 2. Der Bär, des -en, plur. die -en. 1) Ein schwerer Klotz in einer Ramme, Pfähle damit einzuschlagen; ein Kammklotz, Stampfklotz, Hoye oder Hoje. 2) In den Bergwerken werden an einigen Orten die Aftern, welche bey den trocken gepochten Kobaldausschlägen im Siebwaschen abgehoben werden, die Bären genannt. S. Bärenschlamm. Auf ähnliche Art ist der Bär bey den Müllern ein großer Haufen abgemahlnen Schrotes.

Anm. Die Deutschen Wörterbücher halten dieses und das folgende Bär für bloße figürliche Bedeutungen von Bär, ursus. Allein sie lassen sich figürlicher von andern Stammwörtern herleiten. Dieses kommt in der ersten Bedeutung vermuthlich von dem alten und noch in Niederdeutschland üblichen bären, schlagen, von welchem Wachter und Frisch nachgesehen werden können. Behren bedeutet noch bey den Bergleuten heftig schlagen, und in einigen gemeinen Mundarten höret man noch, jemanden abbären, ihn abprügeln. In der zweyten Bedeutung scheinet der Begriff der Größe und Menge der herrschende zu seyn.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 727.
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