Bär

[381] Bär (Ursus), ein Säugethier, aus der Ordnung der Raubthiere. Die B. sind plumpe Thiere, mit dicken Gliedern u. langhaarigem Pelze, kurzem Schwanze u. beweglichen Nasenknorpeln. Sie leben indeß mehr von Pflanzen als von thierischer Kost und wohnen in Höhlen, in denen sie in den kältern Ländern den Winter verschlafen. Mit Ausnahme Neuhollands sind sie in allen Welttheilen. Der braune Bär (Ursus Arctos), mit zottigem braunem Pelz, erreicht eine Länge von 5 Fuß und ein Gewicht bis zu 4 Centnern; im nördl. Europa und Asien. Sein Pelz ist geschätzt, aber auch Fett u. Fleisch werden benützt u. seine Tatzen gelten als Leckerbissen. Er lebt mehr von Vegetabilien als Thieren, fehlen ihm aber die ersteren, so wird er bei seiner Stärke ein schädliches Raubthier. Der Baribal (Ursus americanus), in Nordamerika, mit schwarzem glänzendem Pelze. Der Rüsselbär (Ursus longirostris s. labiatus), ist schwarz mit langer Schnauze, in Ostindien. Der Eisbär (Ursus maritimus), mit weißem Pelz, und bis 10 Fuß Länge erreichend; er ist muthig, und durch seine Kraft gefährlich, seine Heimath sind die Eisfelder des Nordens. – In der Astronomie benennt man so 2 Sternbilder am nördl. Himmel, den großen und kleinen B. Jener ist besonders kenntlich durch 7 Sterne in der Form eines Wagens, daher Himmelswagen genannt; der kleine B. ist in der Nähe des Nordpols, über dem ersteren stehend. – B. im Festungsbau ein stark gemauerter Querdamm mit scharfem Rücken, franz. batardeau.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 381.
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