Bohnen

[1117] Bohnen, verb. reg. act. glatt machen, doch nur in engerer Bedeutung, glatt gehobeltes Holzwerk mit Wachs glatt und glänzend reiben. Einen Schrank, einen nußbäumenen Tisch, einen Stuhl bohnen. Gebohntes Holz. Das Bohnzeug, die zum Bohnen nöthigen Geräthschaften an Wachs, Lappen und Bürsten.

Anm. Das Nieders. bonen, Holländ. boenen, Schwed. bona, haben mit dem Hochdeutschen gleiche Bedeutung. Wachter, der dieses Wort irrig für ein eigenthümliches Wort der Leipziger hält, lässet es von dem Griechischen φαινειν, oder dem Isländischen faenna, scheinen, glänzen, abstammen. Allein es gehöret wohl zu dem Zeitworte bahnen, und bedeutet überhaupt glatt und eben machen. Hans Sachs gebraucht ponen sehr oft für bahnen; um Lincoln in England bedeutet to boon die Wege ausbessern, und im Dänischen ist Bone scheuern, und afbone abreiben, glätten. S. auch Bohnaxt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1117.
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