Hügel, der

[1306] Der Hügel, des -s, plur. ut nom. sing. Diminut. das Hügelchen, ein hoher, über der horizontalen Fläche erhabener Theil eines Dinges. Ein kleiner Hügel auf der Haut. Die Schale der Pomeranzen ist oft mit vielen Hügeln besetzt. Wofür im gemeinen Leben auch Hübel üblich ist. Ein fehlerhafter Hügel auf dem Rücken, der unter dem Nahmen eines Höckers am bekanntesten ist. Besonders, erhabene Stellen auf der Oberfläche der Erde. Kleine Hügel von gefrornen Eisschollen, welche im gemeinen Leben Holpern heißen. Hügel von Sand oder Erde, welche die Flüsse anschwemmen, im gemeinen Leben Häger, Horsten. Ein Maulwurfshügel, Grabhügel, u.s.f. Am häufigsten sind diejenigen beträchtlichen Erhöhungen der Erdfläche, unter dem Nahmen der Hügel bekannt, welche noch nicht den Nahmen der Berge verdienen, oder kleiner sind, als solche Erhöhungen, welche man Berge zu nennen pfleget; im Oberd. ein Anberg, Bühel, im Nieders. ein Brink, Holm. In einem ebenen Lande heißt manches ein Berg, was in einem gebirgigen nur ein Hügel ist.

Anm. Im Schwed. Hygel. Das Stammwort ist hoch. Die Endsylbe -el bedeutet ein Ding, eine Sache, und kommt mit der Sylbe er in Häger und Höcker überein. Die nördlichern Mundarten ziehen dieses Wort mit Ausstoßung des Hauchlautes zusammen; dahin das Nieders. Hull, das Angels. Hill, das Engl. Hill, das Schwed. Hol und Hals und das Isländ. Hialle gehören, mit welchen auch das Lat. Collis nahe verwandt ist.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1306.
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