Knochen, der

[1667] Der Knóchen, des -s, plur. ut nom. sing. Diminut. das Knöchelchen, Oberd. Knöchlein, eine Benennung der festesten innern Theile der thierischen Körper, welche man auch Beine zu nennen pfleget. Ein Knochen aus dem Rückgrade. Die Knochen des Hauptes. Ein Röhrknochen, Marksknochen, Todtenknochen u.s.f. Einen Knochen abnagen. Es ist nichts wie Haut und Knochen an ihm, sagt man von einer sehr magern Person. Stark von Knochen seyn, starke, grobe Knochen und Gliedmaßen haben. Nach einer niedrigen Figur wird es auch von den Gliedmaßen gebraucht. Seine Knochen schonen, nachlässig arbeiten.

Anm. Im Nieders. Knake, im Dän. Knokke, im Schwed. mit einer andern Ableitungssylbe Knote. Da es sehr wahrscheinlich ist, daß man die Knochen zuerst durch die äußern Hervorragungen hat kennen lernen, so ist glaublich, daß auch der Grund der Benennung daher genommen worden, so daß dieses Wort mit Knöbel, Knie, Knopf, Knorren, Knoten u.s.f. Eines Geschlechtes, und nur in dem Ableitungslaute von denselben verschieden ist. Im Engl. ist Knag der hervor ragende Ast eines Baumes, ja ein jeder Knorren, im Nieders. Knagge ein dickes derbes Stück. S. auch Knocke.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1667.
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