Krampf, der

[1749] Der Krampf, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten, die Krämpfe, eine schnelle und unwillkührliche Zusammenziehung eines oder mehrerer Muskeln in den thierischen Körpern; Spasmus. Den Krampf bekommen. Mit Krämpfen behaftet, den Krämpfen ausgesetzet seyn. Wenn zwey einander entgegen wirkende Muskeln von dem Krampfe befallen werden, so entstehen daraus Verzuckungen. Die Krämpfe bekommen bey den Ärzten nach Maßgebung des Ortes, wo sie sich äußern, der Stärke u.s.f. besondere Nahmen. So wird der Krampf in den Fleischfasern der Gedärme die Kolik genannt.

Anm. Im Nieders. Kramm, Kramp und Kamm, im Engl. Cramp, im Franz. Crampe, im Ital. Granfo, im mittlern Lat. Crampa, im Dän. Krampe, im Schwed. Krampa. Ohne Zweifel von krimpen sind krümmen, weil jeder Krampf mit einer Zusammenziehung und oft mit einer Krümmung der damit befallenen Glieder begleitet ist. In weiterer Bedeutung wurde es ehedem von heftigen Schmerzen, besonders des Gemüthes gebraucht, S. Bergkrampf. Im Schwed. ist Krämpa eine jede Krankheit, im Niedersächsischen aber Kampe Elend, Noth, Herzeleid, in welchem Worte nur der zufällige Gaumenlaut fehlet. S. Krimmen und Krimpen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1749.
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