Kröte (1), die

[1800] 1. Die Kröte, plur. inus. ein Nahme eines stinkenden bösartigen Geschwüres in verschiedenen Fällen. Bey den Schäfern ist es eine Krankheit der Lämmer, da sie triefende Augen und Blattern zwischen den Hinterfüßen bekommen, und endlich eine dicke Materie aus Maul und Nase von sich geben und sterben. Bey den Pferden ist es ein Geschwür über der Krone an den Hinterfüßen, welches eine scharfe stinkende Feuchtigkeit fließen lässet, die das Haar abfrißt. Ungeachtet dieser letztere Schaden im Französischen gleichfalls Crapaudine heißt, von Crapaud, eine Kröte, so scheinet es mit dem folgenden Worte doch weiter nichts als die zufällige Übereinstimmung des Klanges gemein zu haben. Vielleicht druckt es zunächst den ekelhaften Eiter aus, da es denn mit Rotz Eines Geschlechtes seyn würde. In Niedersachsen wird eine gewisse Krankheit des Rindviehes, welche eine wahre Windsucht oder Darmgicht ist, die Kröte genannt, weil das Vieh dabey wie eine Kröte aufläuft.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1800.
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