Lot, das

[2111] * Das Lot, des -es, plur. die -e, oder die Lote, plur. die -n, ein nur im Nieders. üblicher Ausdruck, eine an einer langen Stange befindliche Schaufel zu bezeichnen, womit der Schlamm aus einem Graben gezogen wird, und welche auch die Late oder Lotse heißt. Daher loten, oder lotsen, den Schlamm auf solche Art heraus ziehen. In den Lüneburgischen Salzwerken ist, dem Frisch zu Folge, das Lot, ein Werkzeug, das gesottene Salz damit aus den Pfannen zu heben. Wenn dieses Wort nicht zu los und lösen gehöret, so scheinet es mit Lase, 1. Losung, Lade, und andern dieses Geschlechtes, verwandt zu[2111] seyn, ein tiefes, hohles Gefäß zu bezeichnen. Es ist der Niederdeutschen Mundart gewöhnlich, das Oberdeutsche s in ein t zu verwandeln. Im mittlern Lat. ist Lothum ein gewisses Maß flüssiger Dinge. S. auch Lotte.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 2111-2112.
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