Pistole (1), die

[774] 1. Die Pistōle, plur. die -n, ein kurzes Schießgewehr, welches mit Einer Hand gehalten und abgefeuert wird, und das Mittel zwischen der Flinte und dem Terzerole ist. Jemanden auf ein Paar Pistolen heraus fordern. Sich auf Pistolen oder mit Pistolen schlagen. Im Oberdeutschen die Faustbüchse. Im Engl. Pistol, im Franz. Pistole, Pistolet, im Ital. Pistola, aus welchen beyden letztern Sprachen es von den Deutschen entlehnet worden. Füretier leitet den Nahmen von der Stadt Pistoja in Italien her, wo dieses Gewehr erfunden seyn soll, von welcher Stadt Ferrarius auch das Italiänische Wort Pistolese, ein Pallasch, ableitet. Allein, es ist noch unerwiesen, daß die Pistolen in dieser Stadt erfunden worden, daher andere den Nahmen von dem Lat. Fistula abstammen lassen. Von vielen wird es im sächlichen Geschlechte gebraucht, das Pistol; indessen ist das weibliche das üblichste.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 774.
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