Pistole [2]

[913] Pistole (span. Pistolete), eine angeblich seit dem 16. Jahrh. in Spanien gepreßte, seit 1730 in Scheibenform geprägte Goldmünze von 2 Escudos de oro = 17,3 Mk., 11/12 fein, später geringer. Hiernach wurden der französische Louisdor von 1640–1708 und ähnliche Münzen in andern Ländern eingerichtet. Von den deutschen Fünftalerstücken zu 212/3 Karat sollten 341/2 auf die rauhe Mark gehen, daher die P. = 17,073 Mk.; sie blieben aber mehr oder weniger darunter. Die Genfer P. von 1724 (Louis mirliton) zu 40 Florins war 16,92 und die von 1755 zu 35 Florins nur 14,40 Mk. wert. Die Franzosen hatten infolge starken Zuflusses spanischer Goldmünzen von damals 10 Fr. Wert den Brauch angenommen, einen Betrag von 10 Fr. P. zu nennen, und behielten ihn trotz des Währungswechsels bis weit ins 19. Jahrh. hinein. Vgl. Friedrichsdor.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 913.
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