Sieg, der

[89] Der Sieg, des -es, plur. die -e, die Handlung, der Zustand, da man seinen Gegner in einem Wettstreite überwindet, besonders, wenn es in einem öffentlichen Gefechte zwischen zwey Kriegsheeren geschiehet. Den Sieg erhalten, erfechten, davon tragen. Den Sieg über jemanden erfechten. Ein blutiger Sieg, wenn dabey vieles Blut vergossen worden. Der Sieg blieb lange zweifelhaft. Den Sieg in Händen haben. Die dichterische Schreibart macht mit diesem Worte allerley Zusammensetzungen. Mit sieggewohnter Rechte, Raml. Siegprangend u.s.f.

Anm. Schon im Isidor bey dem Ottfried u.s.f. Sigu, bey dem Notker und andern ältern Oberdeutschen Schriftstellern mit einem zusammen gesetzten Worte auch Signunft, Signuft, dessen letzte Hälfte von nehmen abzustammen scheinet, wie in Vernunft. Siehe 2 Siegen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 89.
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