Strauß (2), der

[428] 2. Der Strauß, des -es, plur. die -e, Oberd. des -en, plur. die -en, der Nahme des größten unter allen Vögeln, welcher zu den Sumpfvögeln mit kurzem Schnabel gehöret, nur zwo Zehen hat, überaus schnell läuft, hingegen wegen seiner kleinen Flügel zum Fliegen ungeschickt ist. Er ist in Arabien und Afrika einheimisch, und lebt von Kräutern und Feldfrüchten. Struthio Linn. Besonders dessen Struthio Camelus, zum Unterschiede von dem Casuar, Struthio Casuarius. Deutsch auch der Straußvogel; Ital. Struzzo, Angels. Strutha, Schwed. Struss, Engl. Ostrich, Estrich, Poln. Strus. Die Lateinischen Nahmen Struthio, Struthius, Struthiocamelus kommen schon bey dem Plinius vor; indessen scheinet die strauß- oder büschelförmige Gestalt des Schwanzes, dessen Federn wie ein Strauß empor stehen, der Grund der Benennung zu seyn, S. das folgende; wenn selbige nicht vielmehr in seinem schnellen Gange zu suchen ist, da denn das Nieders. stryben, mit weiten Schritten gehen, in Betrachtung kommt, so wie der Englische Nahme Ostrich, zunächst zu streichen, sich schnell fortbewegen, gehören würde. Wenn das Goldhähnchen in einigen Gegenden im Diminut. Sträußlein genannt wird, so geschiehet es wegen des Straußes oder Federbusches auf dem Kopfe, S. Goldhähnlein.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 428.
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