Strauß [2]

[354] Strauß, lat. struthio, Gattung Vögel aus der Ordnung der Laufvögel. Nur eine Art, der gemeine S. (s. camelus), in den Wüsten Afrikas, auch in Asien, doch nicht über den Ganges hinaus, der größte Vogel, von 7–8' Höhe und 80 bis 90 Pfund schwer; das Männchen schwarz mit schön weißen Schwanzdeckfedern u. Schwungfedern, das Weibchen mehr bräunlich; die Flügel zum Fluge untauglich, dagegen die langen u. durchaus nackten Füße außerordentlich stark und kräftig entwickelt. Der obere Theil des verhältnißmäßig kleinen Kopfes nackt. die Mundöffnung sehr weit. Sein Lauf ist schneller als der des schnellsten Pferdes; in Gefahr ergreift er die Flucht u. nur genöthigt vertheidigt er sich mit dem Schnabel, den Flügeln und besonders mit seinen starken Füßen, mit denen er selbst größere Raubthiere bedeutend zu verwunden vermag. Seine Nahrung besteht aus Pflanzen, da er aber bei außerordentlicher Verdauungskraft sehr gefräßig ist und Geruch und Geschmack schlecht, so verschlingt er alles, selbst Steine und Metalle. Er lebt in Polygamie und mehre Weibchen legen ihre Eier in ein gemeinschaftliches Nest, eine ausgescharrte Grube. Das Weibchen legt bis 16 Eier, eines bis 3 Pfd. schwer; beim Brüten lösen sie sich ab. Wegen der schönen Deckfedern des Schwanzes und der Flügel (S.enfedern) werden die S.e gejagt.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 354.
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