Quintus Fabius Maximus

[3] Quintus Fabius Maximus, mit dem Zunamen Cunctator, der Zauderer, aus dem berühmten Römischen Geschlecht der Fabier. Diesem großen Römischen Feldherrn gelang es, als Hannibal Roms Größe bedrohte, diesen gefährlichen Feind durch weises Zaudern und Abwartung des günstigen Augenblicks erst zu ermüden und dann zu schlagen. Ungeduldig über sein Zaudern, das sie anfangs für Zaghaftigkeit hielten, riefen ihn die Römer unter einem Vorwande zurück und entzogen seinen Generallieutenant (Magister Equitum, s. Dictator) Minucius Felix mit der Hälfte seiner Macht seinem Obercommando. Als aber dieser, weniger bedachtsam als sein Dictator, bald vom Hannibal in die Enge getrieben wurde und Fabius ihn eben noch zu rechter Zeit rettete, erkannten die Römer ihren Fehler; auch Minncius Felix ließ seinem Erretter alle Gerechtigkeit widerfahren, die er verdiente. »Wenn Fabius wirklich der große Feldherr ist, für den er gehalten seyn will, so komme er ins offene Feld und schlage sich,« ließ ihm einst Hannibal sagen; Fabius antwortete: »Wenn Hannibal ein so großer Feldherr ist, als er zu sein glaubt, so zwinge er mich dazu.« Hannibal selbst nannte ihn den Schild der Römer. Nicht minder groß war er als Mensch. Als er den Carthaginiensern Tarent entriß, und über die Auslösung der Gefangenen mit denselben eine Uebereinkunft getroffen hatte, welche der Senat nicht bestätigen wollte, verkaufte er alle seine Güter, um sein Wort nicht brechen zu dürfen. Er starb i. J. 552 nach Erbauung Roms in einem sehr hohen Alter

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 2. Amsterdam 1809, S. 3.
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