Die Höhle von Pausilippo

[223] Die Höhle von Pausilippo, eine der größten und sehenswürdigsten Grotten bei Neapel. Durch den Berg Pausilippo nemlich geht durch die Felsen und Sandadern ein 80 bis 90 Fuß hoher, 18 bis 20 breiter und ungefähr 700 Schritte langer Weg, in gerader Linie gehauen und gepflastert. Die Höhle hat nur das nothwenigste Licht, aber sehr viel Staub, welcher des Jahres mehreremal ausgefegt wird. Es ist sehr wahrscheinlich, daß diese Höhle, von welcher [223] man zu Strabos Zeiten viele Fabeln erzählte, schon vor den Zeiten der Römer, Anfangs nur als ein Steinbruch augebauen und in der Folge durch den ganzen Berg getrieben wurde. Alphons I. ließ sie erweitern und in der Folge wurde sie breiter und höher gemacht, gepflastert und mit Luftlöchern versehen Auch ist der ganze Felsen sehr fest und nie durch ein Erdbeben beschädigt worden. In der Mitte der Höhle befindet sich eine Kapelle für die Maria; über der Grotte sind Ueberbleibsel einer alten Wasserleitung und nicht weit davon steht das sogenannte Grabmal Virgils.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 8. Leipzig 1811, S. 223-224.
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