Delphine

Delphine

[524] Delphine (die), eine Art der von den Seefahrern Tummler genannten walfischartigen Säugethiere, wurden mit diesen früher zu den Fischen gezählt, denen sie auch in Gestalt und Lebensweise sehr gleichen.

Die Delphine werden 10–15 F. lang, haben einen walzenförmigen Körper, der sich nach hinten verjüngt, und eine nach vorn schmäler werdende Schnauze. Die Kinnladen sind meist mit vielen Zähnen besetzt und aus der Nasenöffnung blasen sie das mit ihrer in kleinern Fischen und andern Seethieren bestehenden Nahrung zugleich verschluckte Wasser in Strahlen wieder von sich; die glatte Haut sieht obenher schwarz, unten weiß; das Fleisch ist schwärzlich und grob, aber genießbar. Sie halten sich im mittelländ. und atlant. Meere auf, leben gesellschaftlich und zeichnen sich durch die ungemeine Schnelligkeit ihrer Bewegungen aus. Bei den alten Griechen und Römern waren eine Menge Märchen von den Delphinen im Umlaufe, die auch häufig, jedoch in fabelhafter Gestalt, von ihnen abgebildet und in Beziehungen zu den Göttern gebracht wurden. Sie schrieben ihnen besondere Zuneigung zu den Menschen, Geschmack für Musik und andere höhere Eigenschaften zu, und der Sänger Arion (s.d.) soll z.B. einem Delphine seine Rettung aus der Gewalt räuberischer Schiffer verdankt haben. Die Delphine verfolgen aber noch ebenso die Schiffe, wie damals, nur sieht man die Veranlassung dazu theils in den Scharen kleinerer Fische, welche des Auswurfs der Schiffsküchen und andern Unrathes wegen, der ihnen zur bequemen Nahrung dient, die Schiffe begleiten und wieder den Delphinen so gut wie den Raubfischen eine willkommene Speise sind, theils scheint ihnen das Spielen um die schnellsegelnden Schiffe besonderes Vergnügen zu machen.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 524.
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