Erhaben

[687] Erhaben und nach dem Lateinischen sublim heißt in der Ästhetik, was sich vor andern Dingen auszeichnet, über Anderes erhebt, und die es anschauen oder nur denken, geistig mit erhebt. Man wird daher stets nur Gegenstände erhaben nennen können, welche, abgesehen von ihren äußerlichen Verhältnissen zur Wirklichkeit, eine innere geistiggroße Bedeutung besitzen. Ideen vermögen durch letztere allein erhaben zu sein, und ebenso ist es beim Anblick des vom Sturme bewegten Meeres oder eines Feuer auswerfenden Vulkans vorzüglich der Gedanke an die dabei thätigen, mit keinem Maße zu messenden Naturkräfte, welcher das Gemüth zu erhabenen Gefühlen stimmt. Im gemeinen Leben wird der Ausdruck erhaben von Allem gebraucht, was über seine Umgebung hervorragt; auch man nennt insbesondere solche Bildwerke, die sich etwas über die ihnen zum Grunde dienende Fläche erheben, erhabene Arbeit. (S. Relief.)

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 687.
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