Folie

[68] Folie (von dem lat. folium, Blatt) nennt man dünne geschlagene Metallplättchen, oder Blättchen von buntem Papier, Seidenzeuch und dergl., welche den Edelsteinen und dem Glase untergelegt werden, um Farbe und Glanz zu erhöhen. Namentlich bedienen sich die Juwelierer der Gold-, Silber- und Kupferfolie. Die Glasflüsse erhalten durch die Folie eine täuschende Ähnlichkeit mit den Edelsteinen. Stanniol oder Zinnfolie wird zum Belegen des Spiegelglases gebraucht. Die Folienschläger stellen die Folie her, indem sie das dünne Metallblech auf Marmorplatten mit breiten Hämmern schlagen und ihm verschiedene Färbungen geben. Man verfertigt aus der Folie auch Blumen, Folieblumen. Da durch die Folie dem Krystall immer ein täuschender, ihm nicht eigenthümlicher Schein gegeben wird, so versteht man figürlich unter Folie jeden fremdartigen Beisatz, wodurch der Werth des Gegenstandes nur scheinbar erhöht wird.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 68.
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