Gross-Beeren

[283] Gross-Beeren ist ein Dorf im potsdamer Regierungsbezirk in der preuß. Provinz Brandenburg, bei welchem am 23. Aug. 1813 zwischen den Franzosen und den gegen sie verbündeten Mächten eine Schlacht geschlagen wurde, welche die an Mannschaft überlegenen Franzosen verloren, indem sie 30 Kanonen und 9000 M. an Todten, Verwundeten und Gefangenen einbüßten und zum Rückzuge gezwungen wurden. Der franz. Obergeneral war Oudinot, welchem die Generale Victor, Regnier und Bertrand zur Seite standen und mit den Franzosen waren bair., würtemberg., darmstädt. und sächs. Truppen vereinigt. Den Oberbefehl über das aus Preußen, Russen und Schweden bestehende Heer führte der Kronprinz von Schweden und unter ihm die Generale Woronzow, Winzingerode, Czernitschef, Tauentzien, Bülow, Borstell und Andere. Schon waren die Franzosen bis G., ungefähr zwei M. von Berlin, welches einzunehmen die Absicht derselben war, vorgedrungen, als es zu dem entscheidenden Schlage kam. Die Witterung war so regnig, daß bald kein Gewehr mehr abgeschossen werden konnte und der Kampf mit dem Kolben und dem Bayonnet geführt werden mußte. Besonders zeichnete sich Bülow aus. Zum Andenken an den denkwürdigen Sieg hat der König von Preußen auf dem Schlachtfelde einen 18 F. hohen eisernen Obelisken errichten lassen, dessen Spitze das eiserne Kreuz ziert.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 283.
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