Härte

[340] Härte ist eine relative Eigenschaft der Körper, d.h. eine solche, die ihnen nur beziehungsweise, im Vergleich miteinander, zukommt. Sie hat ihren Grund in dem mehr oder weniger festen Zusammenhange der Bestandtheilchen der Körper. Man nennt denjenigen Körper härter als einen andern, welcher, ohne selbst eine Veränderung in der Anordnung seiner Theilchen zu erleiden, eine solche in dem andern hervorzubringen vermag, z.B. welcher den andern Körper mit einer scharfen Kante zu ritzen vermag. Der härteste aller bekannten Körper ist der Diamant. Entgegengesetzt ist der Härte die Weiche, durch deren verschiedene an Härte immer mehr abnehmende Grade die festen Körper endlich in den Zustand der Flüssigkeit übergehen. Bemerkenswerth ist, daß man mit einem in sehr schneller Bewegung befindlichen Körper einen ruhenden Körper selbst dann angreifen (ritzen) kann, wenn der letztere beiweitem härter als jener ist. Hierauf beruht die Kunst des Glasschleifens. (S. Glas.)

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 340.
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