Narcissus

[239] Narcissus nennt die altgriech. Sage jenen ungemein schönen Jüngling und Sohn des Flußgottes Kephissos und einer Nymphe, in den sich die Echo (s.d.) verliebt hatte und aus Gram über dessen verweigerte Gegenliebe sie sich so abhärmte, daß blos die Stimme von ihr übrigblieb und die Götter sie endlich in einen Felsen verwandelten. Der unerbittliche N. entging jedoch der Strafe nicht, denn als er eines Tages in Böotien aus einer Quelle trank und zum ersten Male in derselben seine Gestalt abgespiegelt erblickte, ward er dergestalt davon entzückt, daß er aus Liebe zu sich selbst sich in Sehnsucht verzehrte und von den mitleidigen Göttern in die Narcisse verwandelt ward.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 239.
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