Orleanbaum

Orleanbaum

[351] Orleanbaum (der) wächst mehrstämmig aus einer Wurzel in dem wärmern Gegenden von Amerika, wird ungefähr so groß wie ein Apfelbaum, hat immergrüne Blätter und fleischfarbige, hier dargestellte Blüten, die jährlich zweimal zum Vorschein kommen und mit Borsten besetzte Samenkapseln von der Größe der Wallnüsse tragen.

In diesen befinden sich 10–12 Kerne von der Größe der Pfefferkörner, umgeben von einer dicken, rothen Haut, welche durch Waschen davon getrennt und nachdem sie im Wasser einen Bodensatz gebildet, in Form von Kugeln und Kuchen getrocknet wird und den unter dem Namen Orlean, Roucou, Anotto bekannten Farbestoff abgibt, dessen sich die Maler zu Lack-, Wasser- und Ölfarben, die Zeuchfärber zum Roth- und Gelbfärben von Seide, Wolle und Baumwolle bedienen. Der Orleanbaum wird dieses Productes wegen in Südamerika, Westindien und andern Gegenden [351] in großen Pflanzungen gezogen. Merkwürdig ist an der Orleanfarbe, daß sie der Einwirkung von Säuren, Seife und selbst des Chlor widersteht, dagegen durch Luft und Licht leicht verschießt, daher wenig dauerhaft ist.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 351-352.
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