Totila

[455] Totĭla, der vorletzte König des ostgoth. Reichs in Italien, kam 544 n. Chr. zur Regierung und stellte in Italien das Übergewicht der Ostgothen gegen die von Belisar (s.d.) befehligten oström. Heere des Kaisers Justinian wieder her. In ziemlich kurzer Zeit unterwarf er seinen Waffen ganz Italien, eroberte Rom zwei Mal, unterwarf sich Sicilien, Sardinien und Corsica, und seine Flotte verheerte die Küsten von Griechenland. Allein T. vermochte die gewonnenen Vortheile nicht zu behaupten, und als an die Stelle des Belisar ein neuer Feldherr, Narses, getreten war, und mit einem großen, aus Herulern, Longobarden und andern Völkern geworbenen Heere über die julischen Alpen gegen Rom heranzog, verlor T. im Jun. 553 bei Taginä in dem Apennin gegen ihn eine Schlacht und starb an den empfangenen Wunden. Sein Nachfolger Tejas fiel ein Jahr [455] später, und mit ihm hörte die Herrschaft der Ostgothen in Italien für immer auf.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 455-456.
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