Zerrenner

[795] Zerrenner (Carl Christoph Gottlieb), ein durch persönliche Wirksamkeit wie als Schriftsteller um das Schul- und Unterrichtswesen und die Volkserziehung sehr verdienter Mann, geb. 1780 zu Beiendorf bei Magdeburg, wo sein Vater, Heinr. Gottlieb Z., damals das Pfarramt bekleidete, der sich als populairer Kanzelredner, Volks- und pädagogischer Schriftsteller einen geachteten Namen erworben hat und als Generalsuperintendent 1811 zu Halberstadt starb. Nachdem Z. in Halle Theologie studirt hatte, war er seit 1802 als Lehrer am magdeburger Gymnasium, wurde 1805 zweiter, nachher erster Prediger an der Kirche zum heiligen Geist in Magdeburg, 1816 Consistorial- und Schulrath und legte seine Predigerstelle erst dann nieder, als er 1823 zum Director des neubegründeten königl. Schullehrerseminars ernannt worden war. Von ihm rührt im Wesentlichsten die oft als Muster aufgestellte Einrichtung des Schulwesens zu Magdeburg her, das er auch in mehren kleinen Schriften beschrieben hat. In weitern Kreisen wirkte er für gleiche Zwecke durch Lehr- und Methodenbücher für den Volksunterricht, wohin auch sein »Hülfsbuch für den Lehrer und Erzieher bei den Denkübungen der Jugend« (4 Bde.; neue Aufl. Lpz. 1824), sein in mehren Aufl. verbreiteter »Neuer deutscher Kinderfreund«, – die »Grundsätze der Schulerziehung, Schulkunde und Unterrichtswissenschaft« (Magd. 1827) und mehre andere Schriften gehören, setzte auch den von seinem Vater gegründeten »Deutschen Schulfreund« fort, von welchem bei dessen Lebzeiten 46 Bde. (Erf. 1791–1814) herauskamen, hat ihn aber später in ein »Jahrbuch des Volksschulwesens« verwandelt.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 795.
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