Alexander

[38] Alexander der Große, geb. zu Pella im Juli 356 v. Chr., Sohn Philipps II., Königs von Mazedonien, und der Olympias, Schüler des Aristoteles, zeigte schon als Knabe große Begabung, Tatkraft und Tatendurst; in der Schlacht bei Chäronea (338) entschied er den Sieg. 336 bestieg A. den Thron, begann als Oberfeldherr der Griechen, deren Widerstand er durch die Zerstörung Thebens (335) gebrochen, 334 den Krieg gegen Persien, überschritt den Hellespont, besiegte die pers. Satrapen am Granikus (334), den König Darius Kodomannus bei Issus (333), unterwarf ganz Kleinasien, Palästina und Ägypten (332), wo er Alexandria gründete, schlug Darius noch einmal bei Gaugamela unweit Arbela (331), worauf er in Babylon, Susa und Persepolis (330) einzog und die Herrschaft über das gesamte Perserreich gewann. Weiter eroberte er Baktriana und Sogdiana (329 und 328) und vermählte sich dort mit Roxane, der Tochter des baktrischen Fürsten Oxyartes, brach 327 gegen Indien auf, überschritt den Indus, schlug König Porus am Hydaspes (326), durchzog das Pandschâb, bis ihn das Widerstreben des Heers am Hyphasis zur Umkehr zwang. Mit der Einrichtung seines Reichs sowie mit neuen großartigen Kriegsplänen beschäftigt, starb A. plötzlich am 13. Juni 323 zu Babylon. Seine Feldherren (Diadochen) teilten sich nach blutigen Kämpfen in sein Reich. – Vgl. Droysen, (5. Aufl. 1898), Koepp (1899). – Aus der sagen- und romanhaften Geschichte A.s von dem sog. Pseudo-Kallisthenes (um 200 n. Chr.) stammen die Bearbeitungen der Alexandersage im Mittelalter (des Pfaffen Lamprecht u.a.).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 38.
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