Babylonien

Die alte Welt. I. (Karten) 1. Erdkarte nach Herodot (450 v. Chr.) 2. Erdkarte nach Claudius Ptolemäus (ca. 160 n. Chr.)
Die alte Welt. I. (Karten) 1. Erdkarte nach Herodot (450 v. Chr.) 2. Erdkarte nach Claudius Ptolemäus (ca. 160 n. Chr.)

[135] Babylonĭen (bei den griech. Schriftstellern oft Chaldäa), im engern Sinne das fruchtbare Tiefland am untern Euphrat und Tigris, im weitern auch das südl. Mesopotamien umfassend, die Stätte einer uralten Kultur [Karte: Die alte Welt I]. Im 3. Jahrtausend v. Chr. scheinen in Nord- und Süd-B. eine Anzahl theokratisch regierter Kultmittelpunkte (Sirpuola, Nippur u.a.) bestanden zu haben. Die erste größere Staatenbildung Süd-B.s war das Reich von Sumer und Akkad; der erste König von Gesamt-B. (mit der Hauptstadt Babylon) war Hammurabi (s.d.). In der zweiten Hälfte des 2. Jahrtausends kam B. unter die Herrschaft der Assyrer. Erst Nabopolassar (625-604) riß im Bunde mit dem Meder Kyaxares B. von Assyrien los und begründete das sog. neubabylon. Reich, das unter Nebukadnezar (604-561) seine höchste Blüte erreichte, aber schon unter Naboned 538 in die Gewalt des Persers Cyrus fiel. Nach der wechselnden Herrschaft der Perser, Mazedonier, Seleukiden, Parther, Römer, Neuperser und Araber wurde B. seit 1638 von den Türken behauptet, jetzt geteilt in die Paschaliks (Wilajets) Bagdad und Basra. – Vgl. Winckler (1892).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 135.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika