Cotta [2]

[369] Cotta, Johann Friedrich, Freiherr von, Verlagsbuchhändler, geb. 27. April 1764 in Stuttgart, übernahm 1787 die J. G. Cottasche Buchhandlung in Tübingen (gegründet von Johann Georg C., geb. 1631 in Sachsen, gest. 1692), brachte sie zu großem Aufschwung durch den Verlag der Werke von Goethe und Schiller u.a., verlegte das Geschäft 1811 nach Stuttgart, begründete daneben die »Allgemeine Zeitung« (in Augsburg 1819-82, seitdem in München), erwarb die Herrschaft Plettenberg und andere Güter, 1815-31 Landtagsabgeordneter, 1824-31 Vizepräsident der Zweiten Kammer, gest. 29. Dez. 1832. Sein Briefwechsel mit Schiller erschien 1876. – Biogr. von Schäffle (1895). – Sein Sohn und Nachfolger Freiherr Joh. Georg von C., geb. 17. Juli 1796, 1833-49 Landtagsabgeordneter, gest. 1. Febr. 1863, erwarb dazu Geschäfte in Leipzig (Firma »G. J. Göschen«), Landshut und München, die aber Ende der sechziger Jahre wieder in andere Hände übergingen. Das Hauptgeschäft, seit 1863 im Besitz aller Familienmitglieder, wurde geleitet von des vorigen Sohn Karl Freiherr von C., geb. 6. Jan. 1835, gest. 18. Sept. 1888, bis 1876 gemeinsam mit Herm. Albert von Reischach (1836-76). 1889 ging das Geschäft durch Kauf an die Brüder Adolf und Paul Kröner (s.d.) über (Firma: J. G. Cottasche Buchhandlung Nachfolger), 1899 an eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung, 1904 wieder an Adolf Kröner allein. 1902 wurde eine Filiale in Berlin errichtet.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 369.
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