Dünger

[469] Dünger, Düngung, Dung, Ersatz für die dem Boden durch Anbau entzogenen Pflanzennährstoffe. Man unterscheidet natürlichen (Haupt.-D.) und künstlichen (Kunst-D.), oder auch flüssigen, mineralischen (Gips, Kalk, Kali, Kainit, Salze, Säuren u.a.) und organischen D., und bei diesem wieder pflanzlichen (Pflanzenreste, Unkraut, Fabrikreste von Pflanzen), tierischen (tierische Abfälle, Knochenmehl, Guano) und gemischten D., zu welch letzterm der Stall-D. gehört, die wichtigste aller Düngerarten, mit Hilfe von Stroh, Torfstreu etc. gewonnen und je nach der Herkunft verschieden wirkend; daneben die Jauche für Grasland, ebenso die Gülle (s.d.). Die menschlichen Exkremente (Fäkaldünger) werden frisch oder getrocknet (Poudrette) verwendet. Industrieabfälle müssen erst zu Kompost (s.d.) verarbeitet werden. – Zahlreiche Schriften von Liebig, ferner Wagner (2. Aufl. 1901), Passon (1902), Heinrich (5. Aufl. 1904), Stutzer (»Düngerlehre«, 15. Aufl. 1906) u.a.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 469.
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