Hölle

[819] Hölle, (von Hel, s.d.), Ort der Qual für die Verdammten. In den Vorstellungen von der H. ist die griech. vom Tartaros gemischt mit der jüd. Vorstellung vom Scheol (s.d.), das in der nachexilischen Zeit in das Paradies und die Gehenna (s.d.) geteilt wurde; das Feuer der letztern veranlaßte das Höllenfeuer in der christl. Lehre. Seit Augustin dachte man die H. im Mittelpunkt der Erde. Gegen Origenes, der eine Bekehrung aller (s. Apokatastase), sogar des Satans, des »Fürsten der H.«, annahm, lehrte die Kirche ewige Höllenstrafen, unterschied aber seit Gregor d. Gr. von der eigentlichen H. das Fegfeuer (s.d.). – Höllenfahrt Christi, ein Dogma im zweiten Artikel des Apostolischen Symbolums, nach der orthodoxen luth. Lehre ein Hinabsteigen Christi in die Unterwelt (vor der Auferstehung) als Triumph über den Teufel. – Vgl. Schweizer (1868), Usteri (1886), Spitta (1890).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 819.
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