Joch

873. Joch.
873. Joch.

[898] Joch, Geschirr zum Anspannen der Zugochsen, entweder vor dem Widerrist (Nacken-J.) aber gepolstert über der Stirn liegend (Stirn-J. [Abb. 873 a]), euch aus 2 verbundenen Einzel-J. (Doppel-J. [b]) bestehend; ein J. Ochsen, s.v.w. ein Paar Ochsen; dann ein Stück Feld, das ein Ochsengespann in einem Tag bepflügt; Feldmaß in Österreich = 57,546 a, in Ungarn = 43,16 a, in Süddeutschland Jochacker oder Juchart (s.d.), in Oldenburg Jück (s.d.) genannt; ferner Einschnitt (Sattel) in einen Gebirgskamm; im Bauwesen eine Reihe eingerammter Pfähle (Jochhölzer), die oben durch Querholz (Jochträger) verbunden sind; im Bergbau (Mehrzahl: Jöcher), die langen Hölzer der viereckigen Rahmen, mit denen die Schachtstöße verwahrt werden; im Seewesen gleicharmiger, auf den Ruderkopf gestreifter Hebel zum Drehen des Ruders; bei den alten Römern (jugum) eine aus Spießen errichtete galgenförmige Pforte zum schimpflichen Durchgang für gefangene Heere.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 898.
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