Liechtenstein

Schweiz I. (Karten) 1. Eisbedeckung zur Eiszeit und Jetztzeit. 2. Pflanzen- und Tiergeographische Übersicht. 3. Verteilung von Industrie und Landwirtschaft. 4. Historische Entwickelung der Schweizerischen Eidgenossenschaft.
Schweiz I. (Karten) 1. Eisbedeckung zur Eiszeit und Jetztzeit. 2. Pflanzen- und Tiergeographische Übersicht. 3. Verteilung von Industrie und Landwirtschaft. 4. ...
1052. Liechtenstein.
1052. Liechtenstein.

[57] Liechtenstein, souveränes Fürstentum zwischen Vorarlberg und der Schweiz (Kantone Sankt Gallen und Graubünden [Karte: Schweiz I]), von letzterer durch den Rhein getrennt, 159 qkm, (1901) 9477 kath. deutsche E., Verfassung konstitutionell-monarchisch; Landtag 15 Mitglieder, Regierung (2 Landräte) und Landesschulrat in der Hauptstadt Vaduz unter dem Landesverweser, polit. Berufungsinstanz in Wien (3 Juristen); Residenz des Fürsten in Wien. L. ist entstanden aus den Herrschaften Vaduz und Schellenberg, die 1719 zu einem reichsunmittelbaren Fürstentum erhoben wurden; es war 1815-66 Mitglied des Deutschen Bundes, bildet durch Vertrag vom 3. Dez. 1876 mit Vorarlberg ein gemeinsames Zoll- und Steuergebiet; Militär seit 1868 aufgelöst. Wappen zeigt Abb. 1052; Landesfarben: Rot und Blau. – Vgl. Umlauft (1891), Krätzl (7. Aufl. 1903), Heer (1905).

Das Haus L., eins der ältesten Österreichs, teilte sich 1582 in die Karlsche und die Gundakarsche Linie. Erstere erwarb 1614 das Fürstent. Troppau, 1623 Jägerndorf, 1699 und 1708 die reichsunmittelbaren Herrschaften Vaduz und Schellenberg und starb 1712 aus, worauf alle Besitzungen an die Gundakarsche Linie fielen, die 1723 für die 1719 zu einem reichsunmittelbaren Fürstent. L. erhobenen Herrschaften Vaduz und Schellenberg Sitz und Stimme auf dem Reichstage erhielt. Fürst Johann Joseph, geb. 26. Juni 1760, Fürst 1805, gest. 20. April 1836, zeichnete sich 1788 im Türkenkriege und als österr. Feldmarschall in den Kriegen gegen Napoleon I. aus. – Vgl. Criste (1905). – Sein Enkel Johann II. (geb. 5. Okt. 1840) ist der jetzt regierende Fürst. – Geschichte des Hauses L. von Falke (3 Bde., 1868-83).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 57.
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