Mainz

1119. Mais (a männliche Ähren, b weibliche Blütenkolben, c Fruchtkolben).
1119. Mais (a männliche Ähren, b weibliche Blütenkolben, c Fruchtkolben).

[112] Mainz, Hauptstadt der hess. Prov. Rheinhessen und Festung, ehemals Residenz der Erzbischöfe und Kurfürsten von M., l. am Rhein, (1900) 84.251 (1905: 91.124) E., Garnison, Bischofssitz, Land-, Amtsgericht, preuß.-hess. Eisenbahndirektion, Reichsbankstelle, Handelskammer, Dom (12. und 13. Jahrh. neu erbaut), kurfürstl. Schloß mit Sammlungen, Gemäldegalerie, großherzogl. Schloß (ehemals Deutschordenshaus), Priesterseminar, Gymnasium, Realgymnasium, Kunstgewerbeschule; bedeutende Industrie (bes. Leder und Möbel), Weinhandel; wichtiger Stapelplatz. Gegenüber die Stadt Kastel. – M. (Moguntiăcum) wurde 13 v. Chr. von Drusus als röm. Kastell angelegt, während der Völkerwanderung mehrfach zerstört, stand im 13. Jahrh. an der Spitze des Rhein. Städtebundes, wurde 1486 dem Erzstift förmlich einverleibt, seit dem Dreißigjähr. Kriege mehrfach von den Franzosen erobert (1644, 1688, 1792, 1794, 1797), war 1801-14 Hauptstadt des franz. Dep. Donnersberg, kam dann an Hessen, blieb aber bis 1866 von Preußen, Österreichern und Hessen gemeinsam besetzte Bundesfestung. Hier errichtete Gutenberg 1450 die erste Buchdruckerei. – Vgl. Bockenheimer (1874-96).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 112.
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