Mandeln

[121] Mandeln, die Früchte des Mandelbaums (s.d.); tropische M., s. Terminalia; grüne M., s. Pistazien; in der Anatomie (Tonsillen, Amygdălae, Tonsillae) zwei ovale drüsige Organe im hintern Teile der Mundhöhle, zwischen den beiden Gaumenbögen, machen beim Schlingen durch ihr Sekret den Racheneingang schlüpfrig; häufig Sitz von Krankheiten, bes. Der Mandelentzündung (Mandelbräune, geschwollene M., Amygdalītis), einer gewöhnlichen Folge von Erkältungen, die in Vereiterung (Mandelabszeß) oder Verhärtung enden kann. Durch chronische Entzündung bildet sich eine Vergrößerung der M. aus, die die Entfernung derselben (Tonsillotomie) erforderlich machen kann; auch entstehen die sog. Mandelsteine, kleine kalkige Konkremente, die sich in den taschenförmigen Buchten der M. bilden. Die M. werden auch bei vielen Infektionskrankheiten (Diphtherie, Scharlach, Syphilis) in Mitleidenschaft gezogen.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 121.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: