Medici

[154] Medĭci (spr. -tschi), Medicēer, berühmtes florent. Geschlecht, das 1434-1737 in Florenz herrschte. – Cosimo I., geb. 1389, leitete seit 1434 die Republik Florenz mit Klugheit, freigebig gegen Künstler und Gelehrte, gest. 1. Aug. 1464. – Lorenzo I., der Prächtige (Magnifico), geb. 1. Jan. 1448, Enkel des vorigen, seit 1469 an der Spitze der Republik, wirkte durch Bündnisse mit Mailand und Venedig für eine Gleichgewichtspolitik in Italien, Freund der Künste und Wissenschaften, auch selbst Dichter (»Opere«, 1825), gest. 8. April 1492. – Biogr. von Reumont (2. Aufl. 1883). – Sein Sohn Piero, geb. 15. Febr. 1471, veranlaßte durch seine Begünstigung Karls VIII. von Frankreich 1494 die Vertreibung der M., die erst 1512 sich wieder in Florenz an die Spitze zu stellen vermochten; ertrunken 28. Dez. 1503. – Giovanni de M., zweiter Sohn Lorenzos I., Kardinal, 11. März 1513 Papst als Leo X. – Sein Brudersohn Giulio, Kardinal, 1523 Papst als Clemens VII. – Lorenzo II., geb. 13. Sept. 1492, Sohn Pieros, nachmals Herzog von Urbino, Vater Katharinas (s.d.) von M., gest. 4. Mai 1519. – Sein unehelicher Sohn Alessandro, 1527 vertrieben, 1530 durch Karl V., dessen natürliche Tochter Margarete von Parma er heiratete, als erblicher Herzog von Florenz wieder eingesetzt, 5. Jan. 1537 ermordet; mit ihm erlosch der Mannsstamm Cosimos I. – Sein Nachfolger Cosimo I., aus einer Seitenlinie, geb. 11. Juni 1519, befestigte das monarchische Regiment, schuf das moderne Toskana, 1569 von Papst Pius V. zum Großherzog erhoben, förderte Künste und Literatur, gest. 21. April 1574. – Sein Sohn Franz I., geb. 25. März 1541, gest. 19. Okt. 1587, war Vater Marias (s.d.) von M., der Gemahlin Heinrichs IV. von Frankreich. – Ihm folgte sein Bruder Ferdinand I. (s.d.). – Mit Cosimo II., geb. 12. Mai 1590, gest. 28. Febr. 1621, und seinem Sohn Ferdinand II., geb. 1610, gest. 24. Mai 1670, begann der Verfall Toskanas, der sich unter Cosimo III., geb. 14. Aug. 1642, gest. 31. Okt. 1723, vollzog. – In Johann Gasto (1721-37), geb. 24. Mai 1671, gest. 9. Juni 1737, erlosch die regierende Familie. – Vgl. Heyck (1897).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 154.
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