Mutterkorn

1217. Mutterkorn.
1217. Mutterkorn.

[233] Mutterkorn (Secāle cornūtum), schwarzviolette, hornartig gekrümmte, aus den Spelzen der reifenden Kornähren hervorstehende Körper, die sog. Sklerotien eines Pilzes (Clavĭceps purpurĕa Tul. [Abb. 1217: a Sklerotien an einer Roggenähre, b Sklerotium mit Fruchtträgern]). Die Blüten der von diesem Pilz befallenen Pflanzen sondern eine klebrige, süße Flüssigkeit (Honigtau) ab, in der die stäbchenförmigen Konidien des Pilzes enthalten sind. Das Myzel wuchert auf und im Fruchtknoten. M. enthält neben fettem Öl, einer Zucker- (Mykose) und Harzart, die Alkaloide Kornutin und Ekbolin und die Sphazelinsäure, wirkt in größern Mengen genossen giftig (s. Kriebelkrankheit), dient als offizinelles Mittel zur Beförderung der Wehen, gegen Blutungen und Keuchhusten (Aufguß).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 233.
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