Naturheilkunde

[247] Naturheilkunde, Lehre von der Heilung der Krankheiten ohne Arzneimittel durch (häufig ausschließlich vegetarische) Diät, Wasser, Luft, Massage, Bewegung und andere Maßregeln, begründet durch die schles. Bauern Vinzenz Prießnitz (s.d.) und Johann Schroth (s. Schrothsche Kur), in neuerer Zeit durch die Kuren des Pfarrers Kneipp (s.d.) bekannt geworden, hat zum Teil günstig auf die Medizin eingewirkt, aber dadurch, daß sich mit der Ausübung der N. vorwiegend Personen beschäftigen, denen es an einer wissenschaftlichen ärztlichen Ausbildung fehlte (Naturärzte), die Kurpfuscherei gefördert. Für die Propaganda im Publikum wirken Vereine für N., Kneippvereine, populäre Zeitschriften u.a. Es gibt auch Naturheilanstalten oder diätetische Heilanstalten, zum Teil unter Leitung approbierter Ärzte. Schriften von Böhm, Bilz, Platen, Schönenberger und Siegert, Lahmann, »Die diätetische Blutentmischung etc.« (14. Aufl. 1904). – Vgl. auch Prager, »Vor- und Nachteile der N.« (1890).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 247.
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