Perlen

[378] Perlen, rundliche, meist weiße, aber auch gelbliche etc. bis schwarze, perlmutterglänzende Konkremente aus Perlmuttermasse (kohlensaurem Kalk), die durch äußere Zufälligkeiten (Eindringen und Umrindung von Sandkörnchen, kleinen Wassertierchen etc.) in verschiedenen Muscheln, namentlich der echten Perlmuschel (s.d.), entstehen. Die Fluß.-P. der Flußperlmuschel (s. Flußmuscheln) sind meist kleiner und weniger wertvoll als die orient. P. oder Meer-P. der echten Perlmuschel. Die Perlenfischerei wird durch besondere Taucher namentlich im Pers. Golf, um Ceylon, Sumatra etc., in den ind. Meeren, im Stillen Ozean, an den mexik. Küsten betrieben; in den P. führenden Tieren liegen meist 8-10 Stück. Ihr Wert hängt von Größe, Form, Farbe, Glanz und Klarheit ab. Lohnend wird die Perlenfischerei erst durch Verwendung der Perlmutter (s.d.). – Künstliche P., meist aus unregelmäßig geblasenen Hohlkügelchen von dünnem, weißem Glas hergestellt, die innen mit Perlenessenz (s.d.) überzogen und mit Wachs ausgegossen werden (Fisch-P., Wachs-P.), fabriziert in Paris, Italien, Böhmen, auf dem Thüringer Wald. Röm. P. sind erst mit Wachs, dann mit Perlenessenz getränkte Alabasterkügelchen; außerdem verwendet man P. aus Glas, Stahl etc. – Über die echten P. vgl. Möbius (1858), Heßling (1859), Martens (1874).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 378.
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