Starrkrampf

Bakterien. 1. Streptokokken. 2. Staphylokokken. 3. Milzbrand. 4. Unterleibstyphus. 5. Diphtherie. 6. Wundstarrkrampf (Tetanus). 7. Influenza. 8. Tuberkulose. 9. Pest. 10. Cholera. 11. Rückfalltyphus. 12. Malaria. (1., 2., 3., 4., 5., 6., 8., 10., 11. in 600facher, 7., 9., 12. in 100facher Vergrösserung.)
Bakterien. 1. Streptokokken. 2. Staphylokokken. 3. Milzbrand. 4. Unterleibstyphus. 5. Diphtherie. 6. Wundstarrkrampf (Tetanus). 7. Influenza. 8. Tuberkulose. ...

[754] Starrkrampf (Tetănus), andauernder Krampf der Muskeln, bedingt durch krankhaft gesteigerte Reflexerregbarkeit des Rückenmarks, ergreift bald einzelne Muskelpartien, z.B. die Muskeln am Kinnbacken (Kinnbackenkrampf, Mundklemme, Mundsperre), die Muskeln einer Körperseite (Pleurothotonus), die Rückenmuskeln (Opisthotonus) oder die Bauchmuskeln (Emprosthotonus), wobei stets der Körper nach der erkrankten Seite gekrümmt ist, bald sind alle Muskeln ergriffen. Hervorgerufen wird der S. durch die Tetanusbazillen [Tafel: Bakterien, 6]; diese kommen in der Erde vor, dringen mit Verunreinigungen in Wunden (Wund-S.), vermehren sich dort und erzeugen das Tetanustoxin; außerdem können bestimmte Gifte (Strychnin, Bruzin u.a.) S. erzeugen (toxischer S.). Behandlung: warme Bäder, narkotische und anästhetische Mittel, Einspritzungen von Curare, neuerdings Einspritzung von Tetanusantitoxin. – Die vom S. befallenen Haustiere halten den Kopf steif und mitunter horizontal (Hirschkrankheit) und können nicht kauen (Maulsperre); Heilung selten. – Vgl. Rose (1897), von Behring (1904).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 754.
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