Brühen

[204] Brühen, heißt feste Körper durch Begießen mit siedendem Wasser erweichen. Das siedende Wasser dringt nämlich vermöge des Wallens desselben und der Verwandlung in Dampf, welche dabei vorgeht, stärker in die Poren der Körper ein als kaltes Wasser, dehnt sich darin aus und lockert auf diese Weise die Körper auf. Auch gibt es Stoffe, welche sich in kaltem Wasser nur schwach oder gar nicht auflösen, wohl aber in heißem Wasser, und um solche Stoffe von den Körpern zu trennen, bedient man sich deßhalb des Brühens. Man brüht daher z. B. das geschlachtete Federvieh (wo man sich auch des Ausdruckes abbrühen bedient) um die Haut lockerer und dadurch die Federn leichter von derselben trennbar zu machen; oder man brüht z. B. Wäsche, (auch Schlachtvieh) um den anhaftenden Schmutz aufzulösen und mit Leichtigkeit entfernen zu können. (s. Saucen.)

O. M.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 2. Leipzig 1834, S. 204.
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