Cacao

[235] Cacao, Frucht des Cacaobaums (theobroma cacao) in Südamerika, der dort oft ganze Wälder bildet und beständig Früchte trägt, die jedoch nur zwei Mal im Jahr, im Juni und im Winter, gesammelt werden. Die gurken- oder melonenförmige Frucht ist säuerlich süß, 6–8 Zoll lang, und 2 Zoll breit, zugespitzt, furchig und mit Warzen besetzt, anfangs blaßgrün, dann gelb, bei völliger Reise hochroth Die Cacaobohnen oder Samenkerne 25–40, von der Größe einer kleinen Olive, liegen in einem weißlichen, angenehm säuerlichen Mark gehüllt, von einer doppelten Rinde, einer gelben dicken, und einer darunter liegenden weißlichen zarten umschlossen. Die äußere Schale der Bohne ist hart und zerbrechlich, der Kern violetbraun, saftig und in verschieden gestaltete Stücke zertheilbar. Sobald die Früchte reif sind, werden sie abgenommen, die Schalen zerbrochen und die Bohnen von den fleischigen Umgebungen gereinigt, dann in zugedeckte Körbe gethan, und 4–5 Tage darin stehen gelassen, damit sie ihre Gährung vollbringen und ihren herben, bittern Geschmack verlieren. Sobald die Bohne eine rothbraune Farbe angenommen, läßt man sie an der Sonne trocknen, bis die Schale brüchig geworden, worauf sie sortirt und zum Verkauf in Fässer und Säcke verpackt werden. Es gibt mehrere Sorten Cacao; die beste ist die von Caracas, die geringste, aus welcher aber vorzugsweise die Chocolade (s. d.) gefertigt wird, die von Maragnon. Der Nutzen der Cacaobohnen ist sehr mannichfaltig, außer der Chocolade dienen sie zum diätetischen Gebrauch, indem nicht allein die gerösteten Bohnen ein sehr gesundes, kaffeeähnliches Getränk geben, sondern auch die Schalen, wie Kaffee gebrannt und gemahlen, ebenfalls zu einem leicht verdaulichen Trank benutzt werden. Die aus diesen Bohnen bereitete Butter oder Oel dient zu Salben und Pomaden, so wiedie Cacaoseife,[235] namentlich zu Erhaltung des Teints anempfohlen wird.

L. M.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 2. Leipzig 1834, S. 235-236.
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